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Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Erweitertes reales Konjunkturmodell – vorgestellt von Prof. Eric Mayer und Johannes Gareis

11.12.2023

Unter dem Titel „Financial shocks and the relative dynamics of tangible and intangible investment: Evidence from the euro area” veröffentlichte Prof. Dr. Eric Mayer zusammen mit Johannes Gareis, Senior Economist bei der Europäischen Zentralbank und ehemaliger Student an unserer Fakultät, einen Artikel in der Zeitschrift der Cambridge University Press.

Von links: Prof. Dr. Eric Mayer, Johannes Gareis
Von links: Prof. Dr. Eric Mayer, Johannes Gareis (Bild: Uni Würzburg, privat)

Unter dem Titel „Financial shocks and the relative dynamics of tangible and intangible investment: Evidence from the euro area” veröffentlichte Prof. Dr. Eric Mayer zusammen mit Johannes Gareis, Senior Economist bei der Europäischen Zentralbank und ehemaliger Student an unserer Fakultät, einen Artikel in der Zeitschrift der Cambridge University Press: Macroeconomic Dynamics, Volume 27, Issue 5, July 2023, Seiten 1455 - 1480.

Die beiden Wissenschaftler entwickelten ein erweitertes reales Konjunkturmodell mit finanziell restringierten Unternehmen und nicht verpfändbarem immateriellen Kapital (z. B. R&D Ausgaben, Computer Software und Datenbanken). Auf der Grundlage einer selbst konstruierten, modellkonsistenten Zeitreihe, die die Kreditkonditionen für Unternehmen reflektiert stellten sie im Rahmen einer strukturellen Vektorautoregression fest, dass als Reaktion auf einen negativen Finanzschock die materiellen Investitionen stärker zurückgehen als die immateriellen Investitionen. Dies deutet darauf hin, dass klassische Investitionen in einem stärkeren Maße als immaterielle Investitionen Fremdkapital finanziert werden und vom Volumen der verfügbaren Sicherheiten seitens der Unternehmen beschränkt sind. Die Vektorautoregression (VAR) ist ein statistisches Modell, mit dem die Beziehung zwischen mehreren Größen erfasst wird, wenn sie sich im Laufe der Zeit ändern.

Die positive Ko-Bewegung zwischen materiellen und immateriellen Investitionen sowie die relative Widerstandsfähigkeit der immateriellen Investitionen gegenüber Verschlechterungen der externen Finanzierungsbedingungen stellen eine Herausforderung für das theoretische Modell dar. Sie zeigen, dass investitionsspezifische Anpassungskosten helfen, das Modell mit den beobachteten empirischen Daten in Einklang zu bringen. Die Schätzung des theoretischen Modells mit Hilfe eines Bayes'schen Ansatzes bestätigt, dass die Anpassungskosten für immaterielle Investitionen wesentlich höher sind als für materielle Investitionen.

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