KARE
Kompetenzen aufbauen für die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen
Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Transformation in der Kunststoffindustrie wird durch das 5-Jahresprojekt KARE betont, das von 16 Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Großraum Franken realisiert wird. Mit einer Förderung von 9,8 Mio. EUR vom Bundesministerium für Bildung und Forschung wird das Projekt initiiert, um den Anforderungen des "EU Green Deal" und des deutschen Aktionsplans für Kreislaufwirtschaft gerecht zu werden. Besonders im Angesicht der anstehenden Herausforderungen innerhalb der Kunststoff-Wertschöpfungsketten ist es von entscheidender Bedeutung, interdisziplinär und aktiv an den Transformationsprozessen teilzunehmen. Dieses Projekt bietet somit die Gelegenheit, gemeinsam innovative Lösungen zu gestalten und einen positiven Einfluss auf die Zukunft der Kunststoffindustrie auszuüben. Die bayerische Region Franken, insbesondere um Würzburg, sowie die angrenzenden Bundesländer Hessen und Baden-Württemberg, bieten ideale Bedingungen für diesen Wandel. Mit rund 240 vorwiegend mittelständischen Unternehmen in der Kunststoffindustrie, darunter Automotive, Medizin und Bau, ist die Region prädestiniert, die Vorreiterrolle einzunehmen.
Projektdaten und Konsortium
Das Forschungsprojekt „Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung KARE: Kompetenzen Aufbauen für die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen“ wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. KARE ist dabei ein interdisziplinäres Konsortium aus Bildung, Forschung, Wirtschaft, Kunststoffindustrie und Arbeitsforschung. Genauer gesagt setzt sich das Konsortium aus fünf Forschungsinstituten, zehn Anwendungsunternehmen, sowie einem Verband sowie zehn assoziierten Partnern zusammensetzt. Zu den beteiligten Forschungsinstituten gehört der Lehrstuhl für BWL und Wirtschaftsinformatik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, das Kunststoff-Zentrum SKZ, das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gemeinnützige GmbH, das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC und die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) mit dem Institut für angewandte Logistik und dem Technologietransferzentrum Haßfurt.
Ergebnisse und Transfer:
Ziel des Konsortiums ist es konkrete Best-Practice Lösungen hinsichtlich der Kreislaufwirtschaft für unternehmensrelevante Herausforderungen zu entwickeln. Dabei werden Aspekte wie Design for Sustainability, Process Mining, Business Process Management, digitale Monitoringlösungen, Abfallmanagement sowie innerbetriebliches Recycling betrachtet. Technisch-wirtschaftliche Analysen bilden die Grundlage, wobei der wirtschaftsinformatische Blickwinkel, besonders für digitales Prozessmanagement, hierbei eine Schlüsselrolle einnimmt. Digitale Werkzeuge werden dabei integriert, um ressourcen- und umweltschonende Arbeitswelten zu gestalten. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen sowohl als praxisnahe Lösungen und Transformationskonzepte für Unternehmen als auch für Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote für Fachhochschulen und Universitäten. Hierbei wird der überregionale Transfer in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik angestrebt, wobei der betriebswirtschaftliche und wirtschaftsinformatische Blickwinkel als wichtiges Element für eine ökonomisch und ökologisch ausgewogene Transformation der Arbeitswelten fungiert.