Projekte und Forschungsgebiete
Die betriebliche Produktionstheorie bildet eine wesentliche Grundlage zur ökonomischen Analyse von Produktionsvorgängen. Die Forschungsaktivitäten des Lehrstuhles richten sich insbesondere auf folgende Aspekte:
- Produktions- und Kostentheorie auf Basis der Gutenberg-Produktionsfunktion,
- Einbeziehung ökologischer Aspekte in die Produktionstheorie,
- Stellung des Effizienzkriteriums in der Produktionstheorie und
- Produktionstheorie aus entscheidungstheoretischer Perspektive.
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Die Wechselwirkungen zwischen natürlicher Umwelt und industrieller Produktion stellen ein wesentliches Problem der heutigen Zeit dar. Auf der Basis der historischen Forschungsentwicklung wird untersucht, inwieweit die Umwelt als Produktionsfaktor angesehen werden sollte.
So werden beispielsweise aus Emissionsbeschränkungen mit Hilfe des eingesetzten produktionstheoretischen Instrumentariums optimale Anpassungsstrategien an Umweltauflagen abgeleitet und die daraus resultierenden Ergebnisse auf die betriebliche Produktionsmengenplanung übertragen. Eine problemadäquate Abbildung der konkurrierende Gewinn- und Umweltziele sowie der Planungssicherheit wird mittels eines Ansatzes der Fuzzy-linearen Optimierung erreicht.
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Am Lehrstuhl für BWL und Industriebetriebslehre wurde im Rahmen eines Dissertationsprojekts ein Modell entwickelt, das es erstmals erlaubt, alle wesentlichen Einflussgrößen auf den finanziellen Unternehmenserfolg sowie die Durchlaufzeit abzubilden und zu optimieren. Auf diese Weise können sowohl bestehende Wertschöpfungsnetze auf Verbesserungspotenziale hin überprüft als auch neue Netzwerke optimal gestaltet werden.
Abbildung des gesamten Netzwerks
Abgebildet werden dabei aktuelle bzw. potentielle Lieferanten, Produktionsstätten und etwaige Distributionszentren sowie die Ressourcen (bspw. Maschinenparks) in den Fertigungsstätten, alternative Produktionsprozesse sowie deren Kosten, Güterflüsse, einschließlich unternehmensinterne, zwischen allen Beteiligten über alle möglichen Transportmodi etc. sowie die prognostizierte Kundennachfrage nach den abzubildenden Produktarten.
Abbildung globaler Güterflüsse und Netzwerkstrukturen
Langfristig orientierte strategische Netzwerkplanung
Da es sich bei der Gestaltung des globalen Zuliefer-, Produktions- und Distributions-Netzwerks um eine strategische Entscheidung handelt, erfolgt die Datenerhebung auf einem dem Zweck entsprechenden Aggregationsniveau und ist daher i.d.R. akzeptabel. Der Langfristigkeit der Entscheidungen wird über die mehrperiodig angelegte Optimierung des Unternehmenswerts (Free Cash Flow) Rechnung getragen. Parallel wird die maximal akzeptierte Durchlaufzeit mit optimiert. Durch eine rollierende Planung können Datenänderungen einbezogen werden.
Einbeziehung aller relevanten globalen Parameter
Der globale Charakter der Problemstellung wird dadurch berücksichtigt, dass alle relevanten Rahmenbedingungen hinsichtlich der physischen Logistik, der Zollvorschriften, einschließlich Rückerstattungen und Verrechnungen, von Local Content-Vorschriften, unterschiedlichen Kosten- und Produktivitätssituationen, abweichende Steuersätze, Subventionen etc. und Wechselkursschwankungen abgebildet werden.
Als ein weiterer Aspekt können bei der Gestaltung der globalen Wertschöpfungsaktivitäten auch ökologische Kriterien beachtet werden. Zu denken ist hierbei beispielsweise an den CO2-Ausstoß entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Optimierung und Sensitivitätsanalyse
Im Gegensatz zur einer Beschränkung auf den in der Praxis üblichen Vergleich von Alternativen wird mit dem Modell, das mittels einer leistungsfähigen, kommerziellen Software implementiert wurde, eine echte Optimierung dieser extrem komplexen Problemstellung erreicht. Zudem können auf einfache Weise simulative Untersuchungen an-gestellt werden, bspw. wie sich die optimale Konfiguration des Netzwerks bei Veränderungen der eingehenden Parameter ändert (Sensitivitätsanalysen).
Einfache Durchführung von Sensivitätsanalysen
Tool-gestützte Analyse des Wertschöpfungsnetzwerkes
Die Tool-gestützte Optimierung ermöglicht diverse Auswertungen und Analysen in relativ kurzen Rechenzeiten, so dass eine bedarfsgerechte Anzahl alternativer Basiskonfigurationen berücksichtigt werden kann.
Untersuchung der Auswirkungen von Durchlaufzeitverkürzungen auf den Kapitalwert
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Die Planung und Steuerung realer Produktionssysteme ist bis auf triviale Ausnahmefälle eine äußerst komplexe Aufgabenstellung. Sie umfasst die Produktionsprogrammplanung, die Bereitstellungsplanung und die Durchführungsplanung. Seit geraumer Zeit stellt die im Rahmen der Durchführungsplanung anfallende Bestimmung von Fertigungslosgrößen einen Forschungsschwerpunkt dar. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Einbeziehung von Transportvorgängen gelegt, um die in realen Produktionssystemen zwar beobachtbaren – aber in einer Vielzahl von Modellierungsansätzen vernachlässigten – Interdependenzen zwischen Produktions- und Transportprozessen adäquat wiederzugeben. Für eine Vielzahl von realen Planungssituationen gelingt es damit, den beobachtbaren Material- und Güterfluß besser abzubilden und zu steuern.
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Moderne Managementkonzepte wie Lean Production/Management oder Total Quality Management orientieren sich an den in der Unternehmung ablaufenden Prozessen und nicht an funktionenorientierten Strukturen. Dies gilt in zunehmendem Maße auch für Beziehungen zwischen der eigenen Unternehmung und den mit dieser in Beziehung stehenden Gruppen und Organisationen (Stakeholder). Schwerpunkt der Diskussion unternehmensinterner Problemstellungen sind die Identifizierung und Abgrenzung von Geschäftsprozessen, deren zielgerechte Restrukturierung und effiziente Kombination neue - zum Teil erhebliche - Ergebnispotentiale erschließen hilft. Dabei stellen sich ablauf- und aufbauorganisatorische Probleme sowie Fragen zur adäquaten Kostenermittlung und -verrechnung (Prozesskostenrechnung).
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Das Supply Chain Management (SCM) kann als ein strategisches Unternehmensführungskonzept aufgefasst werden, das darauf abzielt, die Geschäftsprozesse, die entlang der Versorgungskette (Supply Chain) vom ersten Rohstofflieferanten bis zum Endverbraucher auftreten, zur Kundenzufriedenheit zu gestalten. Mit dem interorganisatorischen Logistikmanagement teilt sich das SCM die Aufgabe, einen reibungslosen Material- und Informationsfluss entlang der gesamten Versorgungskette zu gewährleisten. Aufgrund dieser Aufgabenidentität werden die Begriffe Logistikmanagement und SCM gelegentlich auch synonym verwendet. Anderer Auffassung nach wird dem SCM im Vergleich zum Logistikmanagement ein Aufgabenumfang zugewiesen, der deutlich über die oben angesprochene Aufgabe hinausgeht. Dieser gesteigerte Aufgabenumfang resultiert zum einen aus der verstärkten strategischen Ausrichtung des SCM und zum anderen aus einer gesamtheitlichen Betrachtung der Geschäftsprozesse, die sich nicht auf die rein logistischen Aktivitäten beschränkt.
Die Forschungsaktivitäten des Lehrstuhls zielen auf die Beantwortung der Frage ab, inwieweit die bekannten betrieblichen Funktionen Beschaffung, Materialwirtschaft, Logistik, Einkauf und Produktion bzw. die damit in Verbindung stehenden betriebswirtschaftlichen (Teil-)Lehren das vom SCM in Anspruch genommenen Aufgabenfeld bereits ganz oder teilweise abdecken oder für die Bestellung des Aufgabenfeldes sogar besser geeignet erscheinen.
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Studie "Nutzenpotenzial von Social Media im beruflichen Umfeld" - 2012
Social Media-Technologien bzw. Web2.0-Anwendungen werden seit geraumer Zeit intensiv diskutiert und haben fast schon zu einer neuen „Internetblase“ geführt. Angeführt wird die mediale Berichterstattung durch Facebook, dem mit über 700 Millionen Nutzern ein Wert von über 50 Mrd. EUR zugeschrieben wird.
Ist eine solche Bewertung gerechtfertigt? Zweifel hierzu sind sicher angebracht. Wir wollten erforschen, worin Praktiker den Nutzen von interaktiven Social-Anwendungen im Web sehen, insbesondere auch im organisationsinternen (Intranet) sowie im Business-to-Business- (B2B-) Bereich. Zu den Ergebnissen...
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Mit dem Thema "Wissensmanagement" wird ein Gebiet angesprochen, das seit einiger Zeit stark erhöhte Aufmerksamkeit erfährt, dessen Wurzeln jedoch älter sind. Es ist die Frage zu stellen, ob es sich um eine weitere Modeerscheinung oder einen neuen, ernstzunehmenden Managementansatz handelt.
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abgeschlossene Projekte
Ziel des IMPULS-Projekts war es, einen multimedialen Lehrgang zum Bereich Electronic Commerce (EC) zu entwickeln. Partner waren die Hochschulen Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky), TU Dresden (Prof. Dr. Eric Schoop), Universität Karlsruhe (Prof. Dr. Christof Weinhardt), Universität Leipzig (Prof. Dr. Fritz Klauser) sowie, federführend und koordinierend, die Universität Osnabrück (Prof. Dr. Uwe Hoppe).
Der Lehrgang wurde für einen Umfang von ca. 200 Stunden durchschnittlicher Lernzeit konzipiert. Dies entspricht etwa den Präsenzzeiten eines Fachs im Hauptstudium des Studienganges Betriebswirtschaftslehre.
Der Lehrgang wurde interdisziplinär angelegt und eingesetzt. Inhalte sind aus ökonomischer, rechtlicher, gesellschaftlicher und politischer Perspektive darzustellen. Aufgrund der großen Anzahl universitärer Lehrstühle, die Themen aus dem EC lehren und des primären Einsatzes in "Massenfächern" wie der BWL ergeben sich große Zielgruppen.
Ein modularer Aufbau des Lehrgangs sichert eine hohe Flexibilität in Entwicklung und Einsatz. Jedes Modul wird in unterschiedlichen Lehr-/Lern-Arrangements realisiert: tutorielle Systeme, fallbasierte hypermediale Systeme, ein Portal i.S. eines "Wissenspools" zum EC sowie Simulationen von Anwendungssystemen des ECs. Alle Arrangements werden online über den WWW-Dienst des Internet angeboten.
Laufzeit:
01.04.2001 bis 31.03.2004
Themengebiete in Würzburg:
Kurs eProcurement: Der Kurs eProcurement, den die Universität Würzburg als inhaltlichen Beitrag zum Projekt IMPULSEC lieferte, soll den Lernbereich elektronische Beschaffung näherbringen. Dies geschieht durch Vermittlung der Unterschiede zur herkömmlichen Beschaffung sowie durch die Einübung anhand von Beispielen.
Internetbasiertes Planspiel zum Bereich Elektronische Märkte: Im Rahmen des Projekts IMPULSEC sollen auch Anwendungssimulationen realisiert werden. Die Universität Würzburg liefert hierzu als Beitrag ein internetbasiertes Planspiel zum Themenbereich Elektronische Märkte (speziell Beschaffungsmärkte), das unter Einbindung eines real existierenden Marktplatzes realisiert werden soll. Durch das Planspiel ist die Möglichkeit gegeben, die Themenbereiche elektronische Beschaffung und Elektronische Märkte spielerisch zu erlernen bzw. die erlernten Kenntnisse auszuprobieren.
Ansprechpartner
Projektleiter: Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky
Projektmitarbeiter: Prof. Dr. Holger Müller (HTWK Leipzig)
Projekt „Eine in der Breite verbesserte Zusammenführung von öffentlichen Auftraggebern und Anbieterunternehmen biobasierter Produkte in Deutschland“
Laufzeit: 01.12.2016-30.11.2019
AnsprechpartnerInnen:
Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky (boga@uni-wuerzburg.de)
Felix Blank, M.Sc. (felix.blank@uni-wuerzburg.de)
Jennifer Fischer, M.Sc. (jennifer.fischer@uni-wuerzburg.de)