Im Gespräch: Heute mit Frau Prof. Dr. Daniela Lorenz
01/26/2021In loser Folge stellen wir Professorinnen und Professoren der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät im Rahmen eines Interviews näher vor. Beginnen wollen wir mit Frau Prof. Dr. Daniela Lorenz, Inhaberin des Lehrstuhls für BWL und Unternehmensfinanzierung. Wir danken Frau Prof. Lorenz für die Bereitschaft, unsere Fragen zu beantworten.
WiWi Fakultät: Schildern Sie uns kurz Ihren Werdegang
Prof. Lorenz: Ich bin 1983 in Berlin geboren und seit 2018 Inhaberin des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre und Unternehmensfinanzierung der Universität Würzburg. Davor hatte ich eine Juniorprofessur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finanzierung und Betriebswirtschaftliche Steuerlehre an der Freien Universität Berlin. Ich studierte von 2002 – 2007 Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin und an der Université de Lausanne. Von 2007 – 2011 war ich Wissenschaftliche Mitarbeiterin/Doktorandin am Institut für Bank- und Finanzwirtschaft der Freien Universität Berlin. Im Verlauf meines Promotionsstudiums hielt ich mich 2010 für zwei Forschungsaufenthalte in den USA (Yale University und New York University) auf. Meine Promotion zur Dr. rer. pol. schloss ich 2011 an der Freien Universität Berlin ab. Ich bin Mutter von drei Kindern.
WiWi Fakultät: Skizzieren Sie bitte kurz Ihre Forschungsgebiete!
Prof. Lorenz: Der Schwerpunkt meiner Forschung liegt im Bereich der quantitativen Finanzwirtschaft, wobei viele meiner Forschungsprojekte eine Schnittstelle zur Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre aufweisen. In meinen bereits publizierten, laufenden und konkret geplanten Studien befasse ich mich zum einen mit Unternehmensbewertungen. Hier stehen insbesondere Ansätze zur Bestimmung geeigneter Kapitalkosten und die Integration von Insolvenzauslösern in das Bewertungskalkül im Vordergrund. Zum anderen untersuche ich, welche Wirkung Steuern auf Investitions- und Finanzierungsentscheidung entfalten. Dabei schaue ich mir beispielsweise die Portfoliowahl von Investoren am Kapitalmarkt oder betriebliche Sachanlageentscheidungen an und untersuche, inwiefern bestimmte Steuerregelungen zu gewollten oder ungewollten Verzerrungen im Entscheidungsverhalten führen.
Wiwi Fakultät: Was bedeutet für Sie gute Lehre?
Prof. Lorenz: Gute Lehre bedeutet für mich nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern die Studierenden für die Materie zu begeistern; nicht nur auf die Abschlussklausur vorbereiten, sondern auch auf einen Berufseinstieg; nicht nur Fachliches lehren, sondern auch zur Persönlichkeitsbildung beitragen; nicht auf Fachgrenzen verweisen, sondern Bezug zu Nachbardisziplinen und aktuellen Forschungsprojekten aufzeigen. Insbesondere bei den Pflichtveranstaltungen des Bachelorstudiums handelt es sich naturgemäß um Großveranstaltungen. Mein Anliegen ist es, für meine Studierenden dennoch immer ansprechbar zu bleiben.
WiWi-Fakultät: Für welche Wirtschaftsbereiche und für welche Berufsbilder ist Ihre Forschung und Lehre relevant
Prof. Lorenz: Vorbereitet werden die Absolventen und Absolventinnen meiner Kurse insbesondere auf eine führende oder beratende Position in der Finanzabteilung von Unternehmen oder von Finanzinstituten sowie auf die Gründung eines eigenen Start-Ups. Natürlich ist auch die Aufnahme einer wissenschaftlichen Betätigung im universitären Bereich oder in einem Forschungsinstitut denkbar.
Da sich meine Forschungstätigkeit mit Fragen der Unternehmensbewertung, Optimierung von Handelsstrategien und von Anlageentscheidungen am Kapitalmarkt befasst, sind die Ergebnisse insbesondere für Anteilseigner und potenzielle Investoren relevant. Aufgrund meiner fachlichen Forschungsausrichtung an der Schnittstelle zwischen Finanzierung und Betriebswirtschaftlicher Steuerlehre, sind meine Forschungsergebnisse darüber hinaus auch für die Steuerbehörde oder -gesetzgebung von Interesse.
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